Kaum eine andere Generation investiert so stark in digitale Assets wie Millennials. Laut den Analysten der Plattform „Coin Dance“ gehören mehr als 50 Prozent aller Bitcoin-Investoren zu der so genannten Generation Y, gehören also zu der Altersgruppe der Mitte 20 bis Anfang 40-Jährigen. Das ist ein erheblicher Anteil, wenn man bedenkt, dass Millennials nur rund 30 Prozent der Weltbevölkerung ausmachen. Doch warum sind gerade digitale Assets für Millennials so interessant?
Jüngere Generation hat deutlich höhere Technologieaffinität
Im Unterschied zur älteren Generation der Babyboomer – Jahrgang 1955 bis 1964 – verfolgen Millennials andere Strategien beim Vermögensaufbau. Das zeigt sich bereits an den generationell verschiedenen Interessen bei Anlagethemen. Der Finanzdienstleister Fidelity kommt etwa zu dem Schluss, dass ein Großteil der jüngeren Investoren mit ihren Anlageentscheidungen soziale und politische Werte ausdrücken wollen. Bei der großen Mehrheit der Babyboomer spielt das eine untergeordnete Rolle. Das Hauptaugenmerk der Millennials liegt auf technologischem Fortschritt und Nachhaltigkeit. Es ist daher naheliegend, dass digitale Assets, die auf neuen Technologien wie der Blockchain basieren, deutlich mehr Interesse bei jüngeren Anlegern erwecken.
Zudem ist die Generation Y deutlich technologieaffiner als andere Altersgruppen. Viele der Millennials sind digital natives – sie sind komplett mit dem Web 2.0 aufgewachsen. Das Einrichten eines digitalen Wallets für Krypto-Transaktionen ist für sie kein Problem. Ältere Generationen tun sich hierbei noch schwerer. Oft kennen Millennials solche digitalen „Portemonnaies“ schon aus dem Online-Gaming. Der Weg zum digitalen Wallet und zu digitalen Assets im Investment-Bereich ist da nicht mehr weit – zumal Millennials dank ihrer überaus starken Präsenz in den Sozialen Medien direkt von den Profis lernen können.
Anlagetipps von Krypto-Influencern
Die Sozialen Medien eröffnen jungen Anleger zudem weitere Möglichkeiten. Im Unterschied zu älteren Generationen holen Millennials sich ihre Investment-Tipps gerne bei Plattformen wie Instagram & Co. Dort sind digitale Assets teilweise deutlich präsenter ist als in vielen klassischen Medien. Auch wenn viele der Krypto-Influencer sicher keine klassischen Finanzberater sind, haben sie weltweit bereits mehrere hunderttausend Follower auf Twitter, Facebook oder Instagram – den häufig genutzten Social-Media-Kanälen der Millennials. Gleichzeitig erkennen auch immer mehr Internet-Promis außerhalb der Krypto-Nische den Reiz digitaler Assets und promoten auf ihren Media-Kanälen digitale Kunst in Form von NFTs.
Damit liegen sie voll im Trend. So erzielte etwa Anfang des Jahres der bekannte Youtuber Paul Logan mit dem Verkauf seiner NFTs einen Umsatz von fünf Millionen US-Dollar. Wenige Monate zuvor verkaufte die Influencerin Lil Miquela eines ihrer beliebten digitalen Kunstwerke für 82.000 US-Dollar. Für ältere Generationen mag dieser Trend noch nicht ganz greifbar sein, doch die Generation Y ist bereits mittendrin: unter NFT-Besitzern sind Millennials mit Abstand die größte Gruppe.
Unkomplizierter Einstieg in Krypto-Investments
Besonders interessant sind digitale Assets auch durch ihre Renditechancen. Während Benchmark-Indizes wie der Dow Jones und der S&P 500 in diesem Jahr um etwa 20 Prozent gestiegen sind, haben bekannte digitale Assets wie ETH (Ethereum), oder auch SOL (Solana) und ADA (Cardano) in diesem Jahr ihren Wert um mehrere hundert Prozent steigern können.
Zusätzlich ist der Einstieg in Krypto-Investments gerade für jüngere Investoren oftmals günstiger, als es bei Aktien der Fall ist. Für einen beliebten Wert wie Tesla müssen Anleger deutlich tiefer in die Tasche greifen, als bei Krypto-Assets wie Bitcoin. So kostet eine Tesla-Aktie rund 900 Euro, der Kauf von Bitcoin kann hingegen auf mehrere Dezimalstellen reduziert werden. So ist auch der Kauf von Bitcoin mit nur 20 Euro möglich. Für jüngere Anleger, die Vermögensaufbau betreiben wollen, bieten digitale Assets so einen unkomplizierten Einstieg.
Für die Generation Y sind digitale Assets daher eine verlockende Alternative. Fast zwei Drittel der Millennials erledigen ihre Finanzangelegenheiten oder Teile davon ohnehin schon per Smartphone. Auch Einkäufe und die Zahlung von Rechnungen werden zunehmend digital abgewickelt. Dass die User digitaler Medien, von Online-Shops und Online-Spielen künftig noch mehr in digitale Assets investieren werden, ist somit eine logische Weiterentwicklung unserer zunehmend digitalisierten Welt.
Demographie als Kurstreiber
Für Anleger – egal, welcher Generation sie angehören – eröffnet die Krypto-Affinität der jüngeren Generation Chancen. Denn: Der Großteil des Vermögensaufbaus findet in der Regel im Alter zwischen 40 und 65 Jahren statt. Die Investitionen von Millennials im Krypto-Bereich werden in den kommenden Jahren also voraussichtlich noch weiter steigen – und damit die Kurse von Krypto-Assets weiter stützen. Das sind gute Nachrichten für Krypto-Anleger, deren Depots durch die vorhersehbare demographische Entwicklung Rückenwind erhalten.
Erschienen auf capinside.com