Sehr geehrte Damen und Herren,

an den US-Börsen Chicago Mercantile Exchange und Chicago Board Options Exchange sind Bitcoin-Futures bereits handelbar. Jetzt will auch die Eurex in den Handel einsteigen und prüft den regulatorischen Rahmen. Die Akzeptanz für Kryptoprodukte scheint weiter zu wachsen, mehrere große Marktteilnehmer starten ihre Aktivitäten. Das Mittel der Wahl lautet hierbei häufig Kooperation mit Start-Ups. Prominente Beispiele sind die Großbank HSBC oder die Bank Julius Bär. In den Startlöchern steht auch Facebook mit der eigenen Krypto-Währung Facecoin. Auch wenn alleine der Name Facebook bei vielen die Alarmglocken klingeln lässt, wird dieser neue Spieler sicherlich nicht so einfach vom Markt verschwinden. Beim Thema Blockchain sollte künftig die Bundesregierung ihre eigene Strategie zügig vorantreiben, damit Deutschland beim Kampf um die neuesten Technologien nicht den Kürzeren zieht.

Produkte & Services

Börsen feilen weiter an Krypto-Derivaten

Die Welt der Derivate auf Krypto-Assets befindet sich im steten Wandel. Seit Ende 2017 sind Bitcoin-Futures an den US-Börsen Chicago Mercantile Exchange (CME) und Chicago Board Options Exchange (CBOE) handelbar. Während die CBOE derzeit ihr Angebot überprüft und zumindest vorrübergehend keine Bitcoin-Futures anbietet, suchen die CME und die Chicago Futures Exchanges (CFE) nach neuen Produkten. Und auch die Eurex, die zur Deutschen Börse gehört, will nun in den Markt der Krypto-Futures einsteigen. Mit der gewohnten deutschen Vorsicht prüft die Terminbörse zur Zeit den regulatorischen Rahmen für die Einführung von Futures auf Bitcoins, aber auch die Einführung weiterer Terminkontrakte auf andere Kryptowährungen wie Ether und Ripple. Die Beispiele zeigen: Zwar ist das gehandelte Gesamtvolumen seit der ersten Platzierung von Futures zurückgegangen, großenteils bedingt durch die Kursverluste, die der Bitcoin seit Lancierung der Futures hinnehmen musste. Dennoch zeigt sich, dass Interesse an weiteren Produkten sowohl auf der amerikanischen als auch auf der deutschen Seite groß ist.

Börse & Finanzen

Kooperation statt Kampf

In der dynamischen Welt der Krypto-Start-Ups tummeln sich viele Player mit interessanten, ungewöhnlichen und originellen Ideen. Etablierte Player aus dem traditionellen Banken- und Finanzwesens hingegen scheuen sich oft noch davor, in Eigenregie Kryptoprodukte zu entwickeln. Gleichzeitig wollen sie jedoch nicht zu spät auf den Krypto-Zug aufspringen. Die Lösung: Durch Kooperationen mit Start-Ups überbrücken Finanzdienstleister die Kluft zwischen alter und neuer Welt. Banken übertragen Start-Ups die Aufgabe, die grundlegende Technologie von Morgen zu entwickeln; diese können auf diese Weise die Kryptowelt in den bereits etablierten traditionellen Markt integrieren. Mitunter herrscht unter den Banken hierbei eine echte Pionierstimmung: Die Großbank HSBC beispielsweise ist mit dem Zahlungsabwickler Paypal eine Kooperation mit Ripple eingegangen. Nun startet auch eine der ältesten und renommiertesten Banken der Schweiz, die Bank Julius Bär, mit der „Start-Up-Bank“ SEBA Crypto AG eine Kooperation, um ihren Kunden den Zugang zu digitalen Vermögensanlagen zu ermöglichen. Nur erkauft sich die traditionelle Privatbank die Möglichkeit, einen Anschluss an die aktuellsten Entwicklungen zu finden, die Zukunft mitzugestalten und zermürbende Verdrängungswettkämpfe zu vermeiden.

Technologie & Innovationen

Facecoin – zwei Seiten derselben Münze

Die Nachricht, dass Facebook mit dem Facecoin in den Markt der Kryptowährungen einsteigen möchte, hat Wellen geschlagen. Auch wir diskutierten in der Januar-Ausgabe des Kryptogramms bereits mögliche Vor- und Nachteile, die schon alleine aufgrund der schieren Größe Facebooks beim Einstieg in die Kryptowelt warten. Auch die Community zeigte sich zwiegespalten und vorsichtig gegenüber diesem übergroßen neuen Player. Die Idee Facebooks: Mittels des eigenen Messengers ließe sich der sogenannte Facecoin nutzen. 2 Milliarden aktive Nutzer könnten dann umgehend Teil der Kryptowelt werden und Coins über den Messenger hin und her senden. Facebooks Messenger könnte auf diese Art und Weise zur wichtigsten Krypto-Bank und gleichzeitig zu einem der wichtigsten Zahlungsabwickler werden. Die Marktmacht von Facebook würden sicherlich dafür sorgen, dass sich der Facecoin nicht einfach so ignorieren ließe, Krypto-Coins wären dann endgültig im Mainstream angekommen. Zudem verfügt das Unternehmen aller Wahrscheinlichkeit nach auch über den nötigen langen Atem, um typische Anlaufschwierigkeiten zu überwinden. Aber: Ist es wirklich wünschenswert, dass ein Unternehmen wie Facebook, das in der Vergangenheit durch seinen verantwortungslosen Umgang mit Nutzerdaten negativ aufgefallen ist, auch noch unsere Geldgeschäfte kontrolliert? Mit der ursprünglichen Idee von Kryptowährungen, die deren Nutzern eine größere Unabhängigkeit von Finanzintermediären verschaffen sollte, scheint dies schwer vereinbar. Und auch für Politik und Regulierer ergeben sich Fragen: Was, wenn ein privatwirtschaftliches Unternehmen wie Facebook plötzlich Geldpolitik macht? Was vor ein paar Monaten noch wie eine ferne Dystopie klang, rückt plötzlich in greifbare Nähe: Facebook hat angekündigt, seine Kryptowährung an einen Währungskorb koppeln zu wollen. Bei 2 Milliarden Nutzern kann man sich ausrechnen, welchen Einfluss eine Anpassung des Währungskorbs auf einzelne Volkswirtschaften haben kann. Der Angstgegner der Zentralbanker hieße dann nicht mehr Bitcoin, sondern Facebook.

Kommentar

Die Blockchain-Strategie der Bundesregierung: Blockchain ist kein Neuland mehr!

Auch wenn es manche Entscheidungsträger in unserem Land nicht wahrhaben wollen: Die Blockchain-Zukunft ist näher, als man denkt. Und ob Deutschland in dieser Zukunft eine Rolle spielen wird, entscheidet sich bereits heute. Es erscheint daher unabdingbar, dass sich auch die deutsche Regierung des Themas annimmt, und es ist zu begrüßen, dass sie für diese Zukunftstechnologie bis kommenden Mai eine eigene Deutschland-Strategie vorstellen will. Denn zu häufig gilt Deutschland als Nachzügler, wenn es um die Umsetzung und Kommerzialisierung neuer Technologien geht. Bereits bei den Themen Internet und Mobilfunk war das so. Doch eine Blockchain-Strategie ist nicht nur für das technische und technologische Know-How einer Ökonomie entscheidend: Denn ohne eine gründungs- und unternehmerfreundliche verlässliche Gesamtstrategie, mit der man die Technologie und den daraus entstehenden Markt nun auch hierzulande nutzbar machen kann, werden auf die Blockchain-Technologie fokussierte Start-Ups nicht in Deutschland gegründet. Ihre Ideen und Produkte würden dann nicht primär für den deutschen Endanwender gemacht, sowohl im Privaten als auch in der Industrie oder in der Dienstleistungswirtschaft. Deutschland müsste sich dann Lösungen, Know-How und Dienstleistungen stets aus dem Ausland einholen, es gäbe kaum in der Blockchain- Technologie führende deutsche Start-Ups und Unternehmen. Bei der Mitgestaltung dieser Zukunftstechnologie bliebe die hiesige Volkswirtschaft außen vor. Denn die Blockchain ist gekommen, um zu bleiben und auch wir werden nicht umhinkommen, uns intensiv mit der neuen Welt zu beschäftigen. Diese wartet nämlich nicht auf uns.

Chart

Die Dominanz des Bitcoins im Krypto-Markt

Bitcoin ist zwar bei weitem nicht das einzige Kryptoasset: Mittlerweile gibt es deutlich über 2.000 Coins und Tokens, die man an öffentlich zugänglichen Handelsplätzen erwerben kann. Aber doch dominiert Bitcoin nach wie vor diese noch junge Assetklasse. Wie das nachfolgende Chart zeigt, liegt die so genannte Dominanz des Bitcoins – d.h. der Anteil der Marktkapitalisierung des Bitcoins im Verhältnis zur Kapitalisierung des gesamten Krypto-Marktes – derzeit bei knapp über 50%. Dieser Wert ist nicht statisch: Über lange Zeiträume hinweg lag die Bitcoin-Dominanz zwischen 80% und 90%, erst mit der Erfolgsgeschichte von Ethereum, den auf dieser Plattform aufsetzenden Tokens und sank die Bitcoin- Dominanz – teilweise Richtung 30%. Im letzten halben Jahr pendelte sich der Wert bei zwischen 50% und 55% ein. Für Krypto-Investoren bedeutet das: Bitcoin gehört nach wie vor in ein ausgewogenes Krypto-Portfolio. Auch wenn andere Coins eine höhere Dynamik aufweisen mögen: Der Gesamtmarkt wird stark vom Bitcoin geprägt – wer an der Wertentwicklung von Kryptoassets teilhaben will, kommt am Bitcoin kaum vorbei.

Termine

  • 05.- 07.04.2019 : Hackathon – Blockchain in der Energiewirtschaft, Essen
  • 09.04.2019 : Treasury Blockchain, Wien (AUT)
  • 09.04.2019 : Blockchain – Technologie der Zukunft?, Köln
  • 17.04.2019: Paris Blockchain Week Summit, Paris (FR)
  • 25.04.2019: Kryptographisches Geld, Bitcoin und Blockchaintechnologie, Rheinfelden (CH)
  • 08.05.2019: Blockchain Summit, Nürnberg
  • 08.05.2019: Kryptowährungen auf den Punkt, Frankfurt
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Über Postera Capital

Die Postera Capital GmbH ist eine Beratungs- und Beteiligungsgesellschaft mit Sitz in Düsseldorf, die auf die Analyse von Investmentmöglichkeiten auf Basis der Blockchain-Technologie spezialisiert ist. Dazu gehören insbesondere Kryptoassets. Der Fokus liegt auf der gesamtheitlichen Analyse und Bewertung sowie der Entwicklung von Anlagestrategien. Postera Capital stellt Partnern das entsprechende Know-How zur Verfügung und eröffnet diesen damit einen einfachen Zugang in diese Assetklasse. Dabei liegt der Fokus darauf, diese Investments professionellen Investoren mit entsprechenden Ansprüchen an Qualität, Liquidität und regulatorische Rahmenbedingungen zu ermöglichen. Das Postera-Team verfügt über langjährige Erfahrung in den für die Analyse und Bewertung von Kryptoassets und Blockchain-Projekten relevanten Bereichen. Darüber hinaus arbeitet Postera mit einem Netzwerk von Spezialisten in den Bereichen Kryptoassets, Regulierung und Asset Management zusammen.